Das herumstreifen im World Wide Web – kurz WWW – scheint für viele User mit einer niedrigen Hemmschwelle für das posten vieler unangenehmer Einträge einhergehen. Gründe dafür gibt es viele, vor allem sind es z.B. Usernamen oder nur simple Avatare oder Icons, die uns vermeintlich in diese Falle, die uns fälschlicherweise Anonymität suggeriert, tappen lassen.
Sie fühlen sich unantastbar und wähnen sich im Glauben, dass man unter diesem Deckmantel einfach alles posten darf. So treten relativ oft Freundlichkeit oder der Respekt anderen Mitmenschen gegenüber rasch in den Hintergrund.
Wie kann also so miteinander umgegangen werden, dass Netiquette nicht nur vorgespielt „Nett im Netz“, sondern ein Wohlfühlen und ungestörtes Aufhalten im Netz bedeutet?
Hier ein paar Grundlagen für Sie. Beginnen wir mit den alltäglichen Social Media Plattformen.
Soziale Netzwerke
Sie sind für viele User das sog. „Täglich Brot“. Ohne regelmäßigen Eintrag in Instagram, Twitter, facebook, Snapchat, TikTok, usw. oder dem Kommentieren der schon sofort nach bzw. noch während dem Aufstehen gelesenen Beiträge anderer User kann so ein Tag ja gar nicht richtig losgehen.
Beiträge können sich – wie wir es schon lange kennen – rasant vermehren. Sie sind dann „viral“ und ohne dass man es vielleicht wollte, greift ein Auseinanderreißen und/oder ein fälschliches Deuten der geposteten Inhalte um sich.
Einige Social Media Dienste sind beliebter als andere. Ihre Symbole und Icons sind uns aber allen wohl bekannt und haben sich schon so bei uns eingeprägt, dass wir meist keine Beschriftung oder Erklärung benötigen.
Erntet ein Posting also nicht immer positive Aufmerksamkeit, dann kann so mancher sprichwörtliche Schuss schnell nach hinten losgehen.
Wird also dieser Effekt unterschätzt und erhalten andere als die gewünschte Zielgruppe Kenntnis von einem bestimmten Posting besteht eben die Gefahr, dass Inhalte rasch aus dem Zusammenhang gerissen werden und man selbst als Urheber einer Aussage gehandelt wird, die man so nicht geschrieben hat. Und im WWW gilt: „Was im Netz gepostet wurde, bleibt im Netz!“ – auch wenn dieses Posting schon längst gelöscht wurde.
- von sich selbst und
- von anderen
veröffentlicht.
Während es bei einem selber die persönliche und freie Entscheidung ist, solche Daten ins Netz zu stellen, so hat es bei anderen immer mit deren Einverständnis zu erfolgen. Dies wurde vor allem seit der Einführung der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) besonders schlagend. Sie ist zwar prinzipiell auf juristische Personen (also Unternehmen) ausgelegt, das heißt aber nicht, dass es für Privat personen keine strafrechtlichen Konsequenzen geben kann: Datenschutzverletzungen im Rahmen der Verwaltungsstrafbestimmung können in Österreich sogar in einer Höhe bis zu € 50.000 Euro verhängt werden, wenn z.B.
- Daten vorsätzlich unter Verletzung des Datengeheimnisses übermittelt werden. Dabei betrifft dies insbesondere Daten, die demjenigen unter gewissen Voraussetzungen anvertraut wurden und dieser diese vorsätzlich für andere unzulässige Zwecke verarbeitet.
- eine Bildverarbeitung widerrechtlich entgegen den gesetzlichen Bestimmungen betrieben wird.
Hier ein paar grundlegende Regeln für das Posten auf (auch privaten) Seiten in sozialen Medien:
- respektvoller Umgang mit jeder anderen Person (= jeder User oder Personen, die nicht diese Plattform nutzen!)
- Fotos von anderen Personen ausschließlich mit deren Erlaubnis (am Besten schriftlich) veröffentlichen
- Niemals heimlich gemachte Fotos oder Videos von anderen machen (= Verletzung der Persönlichkeitsrechte)!
- Keine Inhalte, die andere blamieren könnten (weder selbst posten oder von anderen Seiten teilen!) Dies gilt auch für Fotos oder Videos wenn sie z.B. Gewalt bzw. gewaltverherrlichende Inhalte zeigen! Das kann sogar strafrechtliche Konsequenzen mit sich ziehen.
- Keine diskriminierenden oder beleidigenden Kommentare verfassen und schreiben! Dies ist ebenso strafbar.
- Wenn man solche Kommentare liest, dann bitte sofort melden oder – wenn dies möglich ist – löschen!
- Keine Infos aus unbekannten oder fragwürdigen Quellen (weder selbst posten oder von anderen Seiten teilen!)