Small Talk ist das Gespräch, das man eigentlich dann führt, wenn man sich mit anderen Personen zwanglos unterhalten möchte.
Das was für manche leichter gesagt als getan klingt, dient ja dazu, zwischenmenschliche Kontakte zu fördern. Mancher Small Talk führte auch schon als Initialzündung zu langen Freundschaften, Beziehungen oder lukrative Geschäftsverbindungen.
Was macht mich zu einem guten Small Talker?
Finden Sie einen leichten Einstieg, zeigen Sie Interesse, gut zuhören, kurz und prägnant reden, lächeln Sie öfters, bleiben Sie eher oberflächlich und gehen Sie nicht zu sehr in die Tiefe. Ein sog. „Seelenstriptease“ soll ausschließlich ihrem Therapeuten vorbehalten sein.
Beginnen Sie mit einem strahlenden Lächeln.
Es gibt keinen zweiten „Ersten Eindruck“. Daher ist wohl das Wichtigste beim Small Talk: Lächeln Sie, wenn Sie mit anderen ins Gespräch kommen möchten. Mit einem Lächeln brechen Sie leichter das Eis und sind auf jeden Fall gerne gesehen.
Wenn Sie nicht sicher sind, zu welcher Gruppe Sie gehen möchten, dann halten Sie doch Ausschau nach alleinstehenden Personen. Vielleicht ist das ihr erster Gesprächspartner.
Ein Glas in der Hand hilft Ihnen bei der Anbahnung ihres Gesprächs.
Vor allem dann, wenn Sie nicht sicher sind, was Sie mit ihren Händen machen sollen. Small Talk führt man meistens während Konzert- oder Theaterpausen, Empfängen oder ähnlichen Events, bei denen Speisen und Getränke durchserviert oder am Buffet angeboten werden.
Sie gestilkulieren daher etwas kontrollierter und können das Glas außerdem als Requisit nutzen (z.B. können sie jemand „zufällig“ ansehen und zuprosten.). Mit einem Glas in der Hand lassen Sie ihrem Gegenüber mehr Aufmerksamkeit zukommen.
Das Smartphone bleibt in der Tasche.
Wie bei Tisch bleiben Mobiltelefone im Sakko, in der Hosen- oder der Handtasche. Die Aufmerksamkeit gilt während eines Gesprächs ausschließlich ihrem/n Gesprächspartner/n. Daher hält man immer Blickkontakt.
Stellen Sie Fragen!
Wenn Sie ein gemeinsames Thema gefunden haben, dann möchten Sie auch, dass man gemeinsam Konversation führt. Sollten Sie die Initiative in dem Gespräch übernehmen, dann stellen Sie offen Fragen, die man nicht mit Ja oder Nein beantworten kann. Es zeigt ihr Interesse am Thema ihres Gegenübers, der Small Talk stockt nicht und Sie bleiben alleine schon deswegen in guter Erinnerung, weil Sie jemand anders Redezeit schenken.
Beispielfragen am Beginn eines Gesprächs:
- Woher kennen Sie den/die Gastgeber/in?
- Welcher Vortrag hat Ihnen am besten gefallen?
- Aus welchem Grund haben Sie die Veranstaltung besucht?
- Welches Gericht würden Sie empfehlen?
- Was fanden Sie am Vortrag am interessantesten?
Small Talk – welche Themen sind angebracht?
Die Themengebiete sind hier sehr breit gefächert. Bedenken Sie, dass man sich auch leicht aufs Glatteis begeben kann, wenn man sensible und/oder polarisierende Themen erwischt.
Also probieren Sie es mit unverfänglichen Gesprächen z.B.
- mit Themen, die viele Menschen ansprechen,
- die von allen Beteiligten ohne Fachwissen geführt werden können,
- die sich um positive Nachrichten drehen,
- die alle Anwesenden einbinden (ohne Diskriminierung oder Konfliktpotential).
Unterlassen Sie also Bewertungen von angesprochenen Themen, besonders von Personen. Sprechen Sie über das „Wie“ oder „Was“ nie aber das „Warum“.
Einfachster Einstieg in ein Gespräch ist – meist als sehr abgedroschen tituliert – das Wetter. Sie werden lachen, aber das kann zu Gesprächen über Freizeitaktivitäten, Hobbies, bzw. über viele Dinge, die wetterabhängig sind, führen.
Beliebte Themen sind daher
- Sport und Freizeitaktivitäten.
- Orte,
- (Geschäfts-) Reisen und Urlaub,
- Filme,
- Musik,
- Kunst,
- Architektur und
- Literatur
- Natur und Tiere
- Garten und Hausbau
- Sehnsüchte und Träume
- Lebensstil (Wohnen) und Einkaufen
Vorschläge für Gesprächsthemen
1. Aktuelles aus der Situation heraus
Finden Sie einen gemeinsamen Nenner bei ihrem Gegenüber. Dazu zählt z.B. die Situation, in der sie sich gerade befinden: „Wie gefällt Ihnen die Party? Hätte nicht gedacht, dass so viele Gäste kommen!“
Wenn Sie z.B. am Buffet aufeinandertreffen, dann könnte man mit dieser Einleitung beginnen: „Das sieht aber köstlich aus.“
Sie sehen, dass es relativ einfach sein kann, ein Gespräch zu beginnen.
2. Lokale, Restaurants, Bars, Clubs
Fast alle plaudern gerne übers Essen, Trinken, Ausgehen… Vielleicht kommt es sogar zum Erfahrungsaustausch.
3. Reisen, Städte, Urlaub
Wenn Sie abseits während eines Kongresses zum Plauschen kommen, dann kann es schon passieren, dass man die Herkunft des Gegenübers an seinem Namensschild ersehen kann. Sollte Ihnen zu diesem Ort noch ein tolles Kompliment oder ein faszinierendes Erlebnis einfallen, dann nur los, das wäre auch ein toller Einstieg.
Ansonsten hilft z.B. auch die Frage „Woher kommen Sie denn?“ weiter.
Ist mein Gegenüber am Thema interessiert?
Wenn sich zwischen ihnen und ihrem/n Gesprächspartner(n) eine ausgeglichene Konversation entwickelt, dann scheint Interesse und ein gewisses Gleichgewicht bei den Gesprächsbeiträgen vorhanden zu sein.
Sollten Sie einen Monolog halten, dann überlegen Sie, ob das Thema, das Sie gerade abhandeln, eventuell nur ihrem aber nicht dem Geschmack des oder der anderen entspricht.
Daher behalten Sie immer im Hinterkopf: Die anderen entscheiden, wenn ein Thema tabu ist.
4. Musik
Ein Thema, das zwar manche Gemüter spalten könnte, es lässt aber z.B. im entsprechenden Rahmen (z.B. während einer Konzertpause) ein vielleicht anregendes Gespräch führen.
Fragen Sie doch einfach ihr Gegenüber, welche Musikrichtung oder welche(r) Gruppe/Interpret der Favorit ist. Bei Musik gibt es eine große Bandbreite.
Fun Facts:
- (William Martin) Billy Joel hat „Just The Way You Are“ für seine damalige Ehefrau und Managerin Elizabeth Weber geschrieben.
- Bob Dylan heißt mit bürgerlichem Namen „Robert Allen Zimmerman“
- Sting heißt bürgerlich „Gordon Matthew Thomas Sumner CBE“
- (Philip David Charles) Phil Collins LVO hat 1985 an einem Tag auf zwei Kontinenten je ein Konzert für „Live Aid“ gegeben. Zuvor in London und einige Stunden später in Philadelphia.
5. Sport
Das Alround-Thema schlechthin: „Welche Sportart betreiben Sie?“ ist hier z.B. ein gute Einstiegsfrage. Gepaart mit Komplimenten (wenn diese ehrlich gemeint sind!) werden diese Gespräche meistens zum Selbstläufer: „So fit, wie sie aussehen, betreiben sie sicher Sport.“
Interessen finden sich schnell. Aber vorsicht: Auch hier gibt es Themenbereiche, die die Gemüter erhitzen können!
Generell halten Sie es wie in Wimbledon: Dort ist es allen Spielerinnen und Spielern während des Matchs untersagt sich abfällig zu äußern.
… usw.
Das waren einmal einige mögliche Themenbereiche, die Sie im Small Talk anschneiden können.
Politik, Religion, Kriege und Krankheiten – also polarisierende Themen – sind hingegen absolute No Go’s. Vermeiden Sie außerdem kritische (und unsachliche) Bemerkungen über Essen oder die Anfahrt.
Einen Small Talk zum richtigen Zeitpunkt beenden
Wie schon erwähnt, gibt es keinen zweiten „Ersten Eindruck“. Sollte ihr Gespräch angenehm und auch anregend bzw. produktiv verlaufen sein, dann haben Sie die Chance das Gespräch auch zu ihrem Vorteil zu beenden.
Das bedeutet, dass Sie im Verlauf des Events jederzeit wieder zu ihrem Gesprächspartner zurück kommen können. Wichtig ist jedoch eine gebührende Verabschiedung. Überreichen Sie ihre Visitenkarte und bedanken Sie sich für das (nette/interessante/informative/etc…) Gespräch. Wenn Sie sich nicht aufdrängen, ist die Chance auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit viel höher.
Übung macht den Meister
Trainieren Sie Small Talk wo auch immer Sie die Chance dazu ergreifen können: An der Haltestelle, im Supermarkt oder beim Händler ihres Vertrauens mit anderen Kunden… Sie werden schnell bemerken, wie leicht es sein wird, mit anderen ins Gespräch zu kommen.