Auch die gereichten Hände zum Gruß kommen tagtäglich zum Tragen und unterstützen so unsere Absicht mit jemandem in Kontakt treten zu wollen.
Gerade in Zeiten von der Vielzahl an Viren und Bakterien, die uns tagein tagaus befallen, vor allem bei den zur Zeit angeratenen Hygienemaßnahmen ist aber genau das, was sich als neue Fragestellung aufdrängt: Händereichen – Ja oder Nein? Dies fragen sich derzeit viele Menschen. Und genau diese Problemstellung hat auch weltweit eine Vielzahl an Lösungsmöglichkeiten aufkommen lassen.
Grüßen aktuell – die leichteste Variante
Fangen wir einmal in unseren Landen an. Der verbale Gruß gepaart mit gegenseitigem Blickkontakt bleibt auf jeden Fall das allerwichtigste Grußelement. So liegen wir auf jeden Fall auf der sicheren Seite, und körperlicher Kontakt wird somit unterlassen ohne auf unsere gewohnte Höflichkeit zu verzichten.
Möchte Ihnen jemand dennoch gerne die Hand reichen ist es zur Zeit auf jeden Fall möglich, dies respektvoll abzulehnen. Bitte machen Sie das auf jeden Fall, ohne Ihr Gegenüber zurechtzuweisen oder zu maßregeln. Es ist eine instinktive Handlung, die unsere Höflichkeit unterstreichen soll, daher ist ein Umdenken nicht so leicht möglich. Sollte Ihr Gegenüber Sie danach bitten, die Hände zu reichen, liegt es aber im eigenen Ermessen, ob man dies möchte oder nicht. In diesem Fall gilt “Vorsorge vor Höflichkeit”.
Meine Damen, wie Sie ja sicher wissen, können Sie prinzipiell immer Handschuhe tragen und diese beim Händereichen sogar anbelassen. Es ist zwar kein hundertprozentiger Schutz aber eine gewisse Reduktion an Übertragungen könnte auch damit erreicht werden. Ich denke da zum Beispiel auch an die Benützung öffentlicher Verkehrsmittel.
Internationale Varianten
Weltweit sehen wir zur Zeit auch eine Vielzahl an Möglichkeiten der Begrüßung im Aufkommen. Sie reichen von einerseits humorvolen Varianten bis hin zu altbewährten Ritualen, die manche vielleicht bei uns lediglich von asiatischen Kampfsportarten her kennen.
Australien
Down Under soll einander auf den Rücken geklopft werden statt sich die Hand zu geben.
Frankreich
Die Grande Nation rät ihren Bürgern sich beim Begrüßen schlichtweg Augenkontakt zu halten.
Neuseeland
Statt dem tradionellen Gruß Hongi, bei dem zur Begrüßung Nase und Stirn aneinander gelegt werden, erklingt nun Maori-Gesang mit dem Namen Waiata.
Iran und Libanon
Hier scheint (bei den Jugendlichen) das Füßeschütteln das Händeschütteln abzulösen
Katar und Vereinigte Arabische Emirate
Statt dem traditionellen Nase-Reiben soll man sich nun zuwinken.
Indien und Thailand
Hier wird man ermutigt den traditionellen Gruß Namaste (Indien), in Thailand als Wai bekannt, zu verwenden.
Japan
Präsentiert die traditionelle Verbeugung.
USA
Das Land der “unbegrenzten Möglichkeiten” propagiert den sog. elbow bump.
China
kehrt zum traditionellen Gong-Shou-Gruß zurück (linke Handfläche auf rechte Faust vor der Brust zusammengelegt).
Schweiz
Auch hier nimmt anscheinend das Füßeschütteln seinen Einzug ins Land der Eidgenossen.
Und für alle Trekkie-Fans bleibt natürlich immer noch der Vulkanische Gruß, wobei eine Hand zum Gruß erhoben wird und die Finger nur zwischen Ring- und Mittelfinger gespreizt werden, so dass ein „V“ entsteht, ergänzt mit den Worten „Lebe lang und in Frieden“.